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Wie Facebook die Werbebranche retten wird

Nur mal ganz zum Anfang, ich glaube, dass den Gedanken, den ich hier gleich aufschreiben werde schon ganz andere gedacht haben. Rein aus Gründen der Ausformulierung schreibe ich ihn noch mal hier hin:

Die Werbebranche liegt schon lange mit den Betreibern von Werbeblockern im Krieg. Das Landgericht Hamburg hat gestern sowieso den Bock abgeschossen, mit der Bestätigung des Verbotes von Umgehungsanleitungen der Anti-Adblock-Sperre auf Bild. Das wird die Blocker nur wenig interessieren. Wer liest auch schon als normal entwickelter Mensch diese Zeitung? Außer natürlich den Sportteil und ironisch!

Viel mehr geht die Entwicklung darauf, dass Werbung an den relevanten Stellen der Aufmerksamkeit der Ausgespähten eingebracht wird und dort auch kaum noch mit klassischen Mitteln weg zu bekommen ist. Nach Veröffentlichung von Facebook machen diese mittlerweile 78%[1] des Umsatzes mit Marketinggeldern aus.

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Infografik 2 zu Facebook

Das führt dazu, dass die angezeigten Werbeflächen sich von den klassischen Anzeigeflächen auf den Desktop-Browsern hin zu den entsprechende angepassten Apps auf den mobilen Plattformen verlagern werden. Und dort gibt es keinen einfachen und schnellen Weg diese Werbung wieder zu verbannen! Als nächsten kommen Maßnahmen wie hardwarebasierte Werbefilter, wie es sie bei Pi-Hole gibt, oder durchaus einfacher zu realisierende Wege auf Softwareebene durch VPN-orientierte Contentblocker wie Been Choices für iOS. Die Letzteren haben den klaren Nachteil, dass man seinen gesamten Verkehr durch die Netze einer Firma lenkt, die um das Vertrauen ihrer Kunden hofft. In Zeiten von sicherem HTTP sind zwar prinzipiell erstmal alle Verbindungen verschlüsselt, doch wer weiß schon welche neuen Techniken zur Analyse durch Big Data schon bestehen und auch bald diese Felder offen legen, um uns doch nur noch mehr Werbung zu verkaufen? Oder NSA

Warum also das Sprechen von Rettung?

Wahrscheinlich wird es keine Rettung in dem Sinne, dass alte Verhältnisse wieder hergestellt werden und wir uns in einem Internet befinden, wie wir es vor 3 Jahren noch kannten. Die Revolution wird eine der interessenoptimierten Einblendung von genau den Themen sein, die wir nah bei uns tragen. Schon heute zeichnet sich ab, was da gemacht werden kann.

Auf Amazon Hundefutter und ein Körbchen bestellt? Als nächstes bekommen wir Werbung für Halsbänder angezeigt, perfekt auf das abgestimmt, was Amazon mittlerweile von uns weiß: Wir haben uns einen Hund zugelegt!

Was wir aus der Vorstellung des technischen Fortschritts schlussendlich in unserem Kopf für Zukunftsvisionen spinnen, wird ein Stück weit unsere kommende Welt mit gestalten.

Ergo: Wie sich Bild gegen Blocker wehrt, zeigt doch nur in was für eine Welt sie sich für uns sich wünschen. Eine Welt in der es eben nicht mehr möglich ist, zu bestimmen, ob wir Teil dieser Sammlung von Werbekonsumenten werden. Ganz oder gar nicht! Aus jedem der unsere Inhalte will, knüllen wir hardcore-optimiert alles an Geld raus, was nur geht!

Der Artikel ist in einem Lauf zu hingeschrieben. Falls ihr Wut habt oder damit konform geht, hier wird keiner verurteilt Image may be NSFW.
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😉


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